Ein Satz eine Woche Challenge KW 22-4

Montag 18 Uhr veröffentlichte EinSatzEineWoche den dritte Prompt des Jahres für die dritte Kalenderwoche 2022.

Meine erste Assoziation ist direkt, ob das für eine Fortsetzungsgeschichte ausreicht. Die Prompts scheinen auf einander aufbaufähig zu sein. Bei mir saßen zumindest sechs kleine Plotbunnies die zu folgendem Satz umgesetzt werden wollten:

Seine Augen waren kalt und leblos, als er mich ansah.
»Du hast keine Ahnung, wer ich bin, oder?«

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Hier also nun mein Beitrag dazu:

Mit einem Knurren warf ich ihm den Satz an den Kopf. »Ich hasse Dich und das Schicksal dafür, dass wir uns kennen gelernt haben.«

Er zuckte nicht mal mit einer Wimper. Es waren so harte Worte. Der Geschmack von Schuld kribbelte auf meiner Zunge, oder war es die Wut über seine fehlende Reaktion?

»Es gab Zeiten, da du froh darüber warst.« Seine Augen waren kalt und leblos, als er mich ansah.

Das peitschte meine Wut höher. »Ja! Was man nicht kennt, kann nicht vermisst oder geliebt werden.« Schwer widerstand ich ihm eine reinzuhauen. Nicht das es mir möglich war. Die frisch manikürten Nägel bohrten sich in die Handfläche. Aufgeben konnte ich ihn nicht.

»Es geht nicht anders. Du weißt es und ich ebenso.« Seine Stimme war schwach, Schuldgefühle hörte ich nicht heraus. Wenn er wenigstens seine Miene verzogen hätte. Er war für uns beide stark. Auf männlich zu spielen, dafür war es zu spät.

»Jetzt in dieser Situation findest du plötzlich deine Eier wieder?« Meine Stimme war wie das Fauchen eines Drachens. Mir glühte das Gesicht und das Herz wummerte in der Brust.

Jemand trat hinter mich. Seine raue Hand verschloss mir die Lippen. Mein heißes Blut gefror. Die Sicht verschwamm. Panik erschien in seinem Gesicht. Da verschwand die Männlichkeit wieder. Von der kühlen Gleichgültigkeit war nichts mehr da.

Erkannte er jetzt, was er gewählt hatte? Seine einzige Möglichkeit blieb ihm im Hals stecken.
Ein typischer Geruch stieg mir in die Nase. Ich riss die Augen auf. Da tauchte das rote Hemd hinter ihm auf. Wenn ihn der Mann ängstigte, der mich knebelte. Er würde seine Hose voll haben, wüsste er, was ihn erwartete. Egal wie ich an den Armen und deren Fesseln zog. Das hielt niemand mehr auf. Tränen rannen über meine Wange.

Tiefes Atmen war zu hören. Alles an mir zitterte. Dann vernahm ich die bekannte und raue Stimme. »Du hast keine Ahnung, wer ich bin, oder?« Ein Klicken und die Welt um mich herum wurde schwarz.