Ein Satz eine Woche Challenge KW 22-3

Montag 18 Uhr veröffentlichte EinSatzEineWoche den zweiten Prompt des Jahres für die dritte Kalenderwoche 2022.

Meine erste Assoziation ist direkt, ob das für eine Fortsetzungsgeschichte ausreicht. Die Prompts scheinen auf einander aufbaufähig zu sein. Bei mir saßen zumindest sechs kleine Plotbunnies die zu folgendem Satz umgesetzt werden wollten:

Nur ein Blick in seine Augen und sie war sich sicher: Das wird weh tun, wenn es vorbei ist.

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Hier also nun mein Beitrag dazu:

Der Löffel fiel laut auf den Tisch, als er die Tür ins Schloss warf. Weniger war es der Schreck, mehr der Ausdruck, den sein Körper vermittelte. Ein Gedanke flüsterte ihr, dass er rattenscharf wäre.

Sie blieb sitzen und ignorierte ihn, so weit wie möglich. Dabei erging es ihr die letzten beiden Tage genauso. Ausgehungert war gar kein Ausdruck. Um Distanz aufzubauen, widmete sie sich wieder ihrem Buch. Welches passend, mit einer frivolen Szene weiterging. Ihre Blicke stoppten und verharrten auf der Kapitelüberschrift.

Die Stuhlbeine quietschten über den Boden. Er saß nun gegenüber? Sein herber Duft wehte zu ihr. Dieser unterstrich ihre Vermutung. Sie würde darauf wette, wie groß die Beule in seiner Hose war. Keine Reaktion zeigen. Wenn sie seine Wünsche roch, konnte er das ebenso? Was für eine schöne Überschrift das war.

Sie machte sich etwas vor. Ihre Gedanken waren längst in anderer Richtung unterwegs. Ein Kribbeln zwischen ihren Beinen verriet sie. Die verräterische Lust war auf die Vorstellung angesprungen.

Und ob sie ausgehungert war. Sein blödes wichtiges Projekt, die Überstunden und die Kraftlosigkeit nach der Arbeit, lies ihn die letzten Wochen ausschließlich zum Schlafen heim kommen.

Heute musste er sogar kürzer gearbeitet haben. Sein Atem strich sanft über die Finger, die das Buch hielten. Ein Grinsen schob sich auf ihre Lippen. Ihr war bewusst, mit dem Feuer zu spielen. Je länger sie ihn ignorierte, desto wilder würde er. Sie war nicht bereit, die Grenze zwischen ihnen sinken zu lassen.

Sein Knurren unterdrückte er. Die Haare in ihrem Nacken reagierten auf den kaum hörbaren Ton. Sie biss sich auf die Unterlippe. Knisterte die Luft im Raum? Das ruhige Atmen benötigte ihrer Konzentration. Das ziehen in ihrer Mitte, war schwer zu ignorieren.

In den Minuten, die sie sich damit ablenkte, was er gleich mit ihr anstellt, schlich er geräuschlos neben sie. Seine lästigste Fähigkeit, wie eine Katze anschleichen. Er hatte den Stuhl nur geschoben und sich nicht gesetzt.

»Wenn du fertig bist, es dir vorzustellen.«, flüsterte er direkt in ihr rechtes Ohr. Sie erstarrte. »Dann probiere ich Einiges davon aus.« Seine Stimme hatte zu rau und fest gewechselt.

Es dauerte drei, vier Herzschläge, bis sie sich zu ihm umwand. Nur ein Blick in seine Augen und sie war sich sicher: Das wird weh tun, wenn es vorbei ist.