Ein Satz eine Woche Challenge auf Insta #18

Es interessiert mich nicht, ob ich mich in einen Teufel verliebe – solange mich der Teufel so sehr lieben wird, wie er die Hölle liebt.“

Warf sie mir voller Überzeugung vor die Nase. Mein Moment, in der Erde zu versinken. Doch was für ein Freund wäre ich dann? So offensichtlich wie Hilfe hier gebraucht wird, da kann ich nicht kneifen. Dass die Hände über dem Kopf zusammenschlugen, ertrug sie mit einem zu breitem Lächeln. Ihre braunen Augen zeigten, sie hatte mit dieser Reaktion gerechnet. Gleichzeitig verrieten diese, wie ernst es ihr damit war. »Als Freund muss ich sagen: ›er wird dir nicht gut tun.‹ Dabei ist klar, dies ändert deine Entscheidung nicht. Doch wenn ich an die Serie denke: Woran machst du fest, dass er die Hölle liebt? Und seien wir ehrlich, der Teufel ist allgemein als Heuchler und Betrüger bekannt.«
In Zeitlupe gefror ihr ganzer Körper ein. Das Kinn kippte nach unten. Ich sah sie wartend an. Der rechte Mundwinkel zuckte und sie prustete los. Alle im Café sahen sich zu uns um. Sie hielt das für einen Witz? »Du bist eifersüchtig, wie süß!« Sämtliche Sätze und Worte, ja sogar die Buchstaben selbst lösten sich in meinem Kopf auf. Nicht der Schock machte mich sprachlos. Es war die fehlende Idee, wie ich das retten soll. Es war an mir das Verständnis zu verlieren. Jede Hirnwindung ratterte. »Ich? Süß? Eifersüchtig?«, griff ich wahllos ihre Worte auf. Eigene waren unmöglich.

»Wieso siehst du mich so entgeistert an?« Ihr Lächeln war so entwaffnend. »Du glaubst diese Gefühle wären unauffällig? Du Narr. Jeder um uns erkennt, wie dein Gesicht 200 Watt heller strahlt, sobald du wir uns treffen.« Sie legte ihre Hand auf meine. Sie wegzuziehen erschien mir notwendig, doch das konnte ich nicht. Die Wärme, die diese unschuldige Berührung auslöste, gefielen mir. Dieses dumme Herz flehte nach mehr. Selbst wenn sie recht hatte … Der Gedanke brach mit der Frage ab, ob sie jemals Unrecht hatte? Das Treffen war mein Untergang. Sogar das Ende dieser Freundschaft? Dann geschah alles zu schnell für das lahmende Hirn. Eine Träne rann mir aus dem Augenwinkel. Bevor ich diese wegzwinkern konnte. Ihr Gesicht tauchte in Mitleid. Der rechte Zeigefinger fuhr mir heiß über die Wange und fing den Tropfen auf. Schluckend versuchte ich den Kloß im Hals loszuwerden, vergeblich.
»Warum hast du nie etwas gesagt?« Die Augen hatte sie weit aufgerissen. Ist es das, was sie hören wollte? Hatte sie mich hereingelegt? Mein Hals fühlte sich wie in der Schlinge an. Schlucken und Atmen schien unmöglich zu sein. Sie beugte sich näher. »Hol Luft!«, raunte sie. Dann stahl sie mir einen schüchternen Kuss. So kurz wie dieser war, wirbelte er den Rest in mir durcheinander. Jetzt wünschte ich mich hier weg. Wollte diese Einladung abgelehnt haben. Hasste jedes Gefühl, dass sie mir vorwarf.
»Es ist nicht so wie du denkst.« Sie akzeptierte diese Worte nicht. Das war deutlich, bevor sich ihr Mund öffnete. »Ach komm! Die Lüge ist es nicht wert.« Ich merkte selbst, wie kraftlos die Verteidigung war. Meine Augen flogen zu ihrer Hand und zurück ins Gesicht. Der Kloß wuchs weiter. Wenn etwas diese Situation beschrieb dann: aussichtslos und unangenehm. Hilflos griff ich ihr Lippenstift verschmiertes Sektglas und exte es. Kühl und erlösend nahm er das Angestaute mit in den Magen. Jener Magen, der sich die ganze Zeit schon mit einem flauen Gefühl herumschlug.
Von ihr kam kein Protest. Sie schenkte mir ein gewinnendes Lächeln. »Es ist nicht so wie du denkst.«, setzte ich erneut an. Es fehlte ein besserer Satz. Diesmal legte ich meinen Finger auf ihre sanften warmen Lippen. Spürte, was das mit mir machte. Nein das musste jetzt sein. Dies Berührung würde mich nicht aufhalten. So sehr ich mir wünschte, über diese Haut zu streichen, in dem Moment war es unmöglich. Kurz stockte mein Mut. Ihr gemeiner rechter Augenbraue zog sich nach oben. Die Gefahr lauerte und stellte mir die Nackenhaare auf. »Es bist nicht du, für den ich diese Gefühle empfinde.«