Wie echt ist unsre Filter Bubble?

Ich habe heute Morgen (wie fast jeden Tag) erst einmal meine Insta Updates durchgescrollt. Dabei bin ich bei einem IGTV von Sandy Mercier gelandet. Es war aufschlussreich und ließ mich dann doch mit einigen Fragezeichen zurück. Es ist wie dieser Regenbogenglanz, der für jeden eine Seifenblase sichtbar macht. So funktioniert die Welt zumindest von draußen. Aber können wir die Blase die andere um uns weben auch erkennen? Sieht man sie von innerhalb? Vermutlich ist meine nach diesem Video kurz durch einen Sonnenstrahl geweht. Mir wurde ein kurzer Blick auf mein von Algorithmen erdachtes Gefängnis gewährt. Eigentlich bin ich auf die PC Variante von Insta gewechselt, weil die App zum Beispiel keine Links kopieren lässt, die Browserversion schon.

Und plötzlich sah meine Timeline komplett anders aus. Nach viel hin- und herblättern hab ich den Beitrag wieder gefunden. Jetzt könnte man hinterfragen, wie Facebook die Beiträge bewertet und sortiert. Doch das zu verstehen scheint unmöglich. Richtig interessant wird es, wenn man einen Beitrag sucht, aber nur den passenden Hashtag dazu weiß. Mal angenommen der Hashtag wurde abonniert. Wenn man nun in den Ergebnissen seitenweise Beiträge findet, die man nie gesehen hat oder es zu mindestens glaubt, darf man sich dann fragen, was noch alles weggefiltert wird?

Zurück zu dem Video von Fr. Mercier. Es erschreckt mich, wenn uns Programme die offensichtlich für Autor*innen ja lebensentscheidend sind, niemanden mehr was gutes tun lassen. Warum ist es zum Beispiel erlaubt als totaler Fan alle Werke der eigenen Lieblingautor*in in den Himmel zu heben, wenn ich aber mit ihm in persönlicher Verbindung stehe nicht mehr? Wie ist das noch mal mit der Theorie das jeder jeden um 6 Ecken kennt? Wie viele Meinungen werden da dann verboten? Für mich ist eine persönliche Bekanntheit nicht gleichbedeutend mit Befangenheit. Ich kann das nur für mich festlegen. Weiß aber, dass die Welt da draußen sehr wohl viel mit Vetternwirtschaft, gekauften Likes, Geboten oder dergleichen funktioniert. Doch wenn ich etwas einschätze, versuche ich so nah an der Wahrheit zu bleiben, wie es mir möglich ist. Dabei richte ich die Augen wieder auf meine Bubble und frage mich: Kennst du die Wahrheit den überhaupt?

Klar könnte man die Behauptung aufnehmen, dass Rezensionen die Autoren persönlich angreifen bzw. unter die Gürtellinie gehen, eigentlich von den Programmen gefunden und weggefiltert werden sollten. Genau da drehe ich mich in meinem Hamsterrad. Nur Amazon weiß wie viel sie wirklich filtern und durchlassen. Ich glaube einfach mal, dass es zumindest eine Statistik dafür gibt. Vielleicht auch einen Wall-E der im Keller von Amazon die ganzen Rezensionen zu Würfeln presst, die durchgefallen sind. Es gab ja über viele dieser Filter schon Diskussionen und klar findet immer mal wieder ein Mensch die Möglichkeit, die Technik zu überlisten. Ich kann also nur vermuten, welche Ziele dahinter stehen. Programme sind nur so gut, wie deren Erfinder*in? Kann eine KI über sich hinauswachsen?

Doch zum Schluss will ich die ohnehin weltweit trübe Stimmung mit eben der Moral aus o.g. IGTV beenden: „Wenn euch etwas gefällt, schreibt es. Es gibt jemanden, der dieses Schöne geschaffen hat, dem könnte es helfen.“ Vielleicht ist es an der Zeit weniger das Schlechte hervorzuheben. Think positiv!